Veranstaltungsformate setzen sich fort: Impulsveranstaltung mit Beispielen zum Umgang mit Ortsmitten – Mobilitätsbeirat bringt sich stark ein
Mit großen Schritten geht es voran bei der Erstellung der Mobilitätsstrategie für Südwestfalen. Der Mobilitätsbeirat, besetzt mit Vertreter:innen aus der ganzen Region, hat die Inhalte weiter konkretisiert. Zudem gab es neue Impulse durch die Online-Veranstaltung zu Mobilität in den Ortsmitten der Städte und Gemeinden. Ansätze und Erkenntnisse beider Veranstaltungen fließen ein in die Mobilitätsstrategie. Sie soll im Dezember veröffentlicht werden und eine gemeinschaftliche Grundlage für künftige Mobilitätsprojekte zwischen Siegerland, Sauerland und Soester Börde bieten.
Seit Monaten werden die Themen und Inhalte der Mobilitätsstrategie für Südwestfalen im Rahmen der REGIONALE 2025 geschärft. Dafür sorgt unter anderem der Mobilitätsbeirat. Das Gremium schaut mit unterschiedlichen Blickwinkeln auf individuelle und öffentliche Verkehrs- und Transportmittel wie PKW, Fahrrad, Bus & Co. Es kennt Bedarfe von Wirtschaft, Kommunen, Bürgerschaft oder Tourismus und weiß um bereits bestehende Ansätze. In seiner jüngsten Sitzung in Iserlohn hat der Mobilitätsbeirat Kernthemen festgezurrt und weiter am Leitbild für die Strategie gearbeitet. Schließlich soll die Mobilitätsstrategie einerseits zugeschnitten sein auf die Besonderheiten in Südwestfalen und andererseits als Grundlage dienen für neue Projekte – beispielsweise in der REGIONALE 2025.
Online-Veranstaltung zu Ortsmitten und Mobilität
Damit sich auch die Menschen der Region einbringen können, koordinieren die Südwestfalen Agentur GmbH und das beauftragte Planungsbüro Planersocietät nicht nur die Beiratstreffen, sondern weitere Beteiligungsformate. Dazu zählen auch die Mobilitätsimpulse. In den Online-Veranstaltungen steht jeweils ein für Südwestfalen wichtiger Mobilitätsaspekt im Mittelpunkt. Nach der Anbindung von Gewerbegebieten und dem Thema Freizeitverkehr ging es in der jüngsten Veranstaltung um den Umgang mit Ortsmitten. Besonders beeindruckend für die Teilnehmenden war der Einblick von Jürgen Großmann. Der Oberbürgermeister der Stadt Nagold in Baden-Württemberg zeigte mit zahlreichen Beispielen, wie Nagold auf Anregung aus dem Einzelhandel sich „von einer Auto-gerechten zu einer Bürger-gerechten Stadt“ entwickelt hat. Nagold sieht seine Innenstadt als „Wohnzimmer“.
Was wurde gemacht? Autos und Motorräder sollten nah an die Stadt rankommen, sie aber nicht blockieren. Sie stehen nun am Rande der Innenstadt in einem neuen Parkhaus. Aber dort, wo einst eine Hauptverkehrsstraße entlanglief und dutzende Parkplätze vorhanden waren, gibt es nun Freiraum für die Bürger:innen, viel Grün, Kunst, Kultur, neue Gastronomie, Veranstaltungen und Aufenthaltsqualität am und auf dem Wasser in der Stadtmitte. Dahinter stecke ein jahrelanger Prozess, betonte Großmann: „Wir haben fast eine Generation lang gebraucht.“
Philipp Hölderich von der Planersocietät stellte zwei Programme vor, mit denen das Land Baden-Württemberg auf lebendigere Ortsmitten hinzuwirken versucht. Dabei wurde jeweils intensiv mit den Kommunen und den Bürger:innen gearbeitet. Hölderich betonte, dass es nicht immer gleich die große Lösung wie in Nagold sein müsse. Radabstellanlagen aufzustellen und vielleicht auch mal einen kleinen Parkplatz zur Grünfläche umzunutzen, sei aus den Erfahrungen der Programme beispielsweise schnell umsetzbar. „Ich kann mir gut vorstellen, dass es für einige Kommunen in Südwestfalen interessant ist, solche Aspekte temporär einfach mal zu testen“, sagte Dr. Stephanie Arens, Leiterin der REGIONALE 2025 bei der Südwestfalen Agentur GmbH. „Das könnte ein gutes Beispiel für einen konkreten Anknüpfungspunkt an die Mobilitätsstrategie für die Städten und Gemeinden werden.“
Abschlussveranstaltung: Vorstellung der Mobilitätsstrategie
Am Donnerstag, 07. Dezember 2023 soll die Mobilitätsstrategie für Südwestfalen öffentlich vorgestellt werden. Für die Veranstaltung von 17 bis 19 Uhr im Siegener Lyz können sich Interessierte bereits anmelden. Weitere Informationen unter www.regionale-suedwestfalen.com/mobilitaet.
Die Erarbeitung der Mobilitätsstrategie wird gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.
Die REGIONALE 2025 ist ein Strukturprogramm des Landes NRW. Sie wird aus Mitteln der Städtebauförderung des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.