Dritter Stern für Projekt „Lebenswertes Gewerbegebiet“ – Zusammenarbeit von Stadtwerke Menden, Märkischem Arbeitgeberverband, MVG und TU Dortmund – Bundesförderung von 1,6 Millionen Euro
Mit dem Gewerbepark Hämmer entsteht derzeit in Menden das modernste Gewerbegebiet Südwestfalens. Wichtiger Baustein: ein Mobilitätshub, damit Gewerbetreibende und Arbeitnehmende smart, einfach und nachhaltig zu ihrer Arbeitsstelle kommen. Das Vorhaben hat Vorbildcharakter für die ganze Region. Der zuständige Ausschuss der REGIONALE 2025 zeichnete das Vorhaben jetzt mit dem dritten Stern aus. Über Mittel des Bundesverkehrsministeriums fließen 1,6 Millionen Euro Fördermittel. Die Vorbereitungen für das Projekt „Lebenswertes Gewerbegebiet“ laufen bereits.
250.000 Quadratmeter: So viel Fläche für ein neues Gewerbegebiet gibt es derzeit nirgends in Südwestfalen. Mehrere tausend Menschen werden hier künftig arbeiten. Sie sollen aber nicht alle mit dem Auto anreisen. Die Stadtwerke Menden und viele Projektpartner wollen die Flächen sinnvoll nutzen, Emissionen einsparen und einen Beitrag zu einer klimafreundlicheren Mobilität beisteuern. „Wir als Stadtwerke Menden sind nicht nur Energieversorger und Infrastrukturdienstleister im klassischen Sinn, sondern sehen unsere Aufgabe auch bei der Daseinsvorsorge im Bereich Mobilität. Wir sind der Überzeugung, dass in diesem Zusammenhang Energiewende und Klimaschutz gemeinsame Aufgaben sind, bei der auch wir Verantwortung übernehmen“, sagte Matthias Lürbke aus der Geschäftsleitung der Stadtwerken Menden, die das Projekt koordinieren.
Wesentlicher Teil des Gewerbegebiets soll ein Mobilitätshub sein. An diesem Verkehrsknoten werden neben einem zentralen Parkhaus auch Sharing- und Shuttle-Angebote gebündelt. Etwa für E-Bikes, E-Roller, E-Autos. Die Organisation der neuen Mobilitätsangebote ist über eine speziell entwickelte digitale Plattform vorgesehen, an der die mendigital GmbH bereits arbeitet. Die Stadtwerke bereiten parallel schon das Grundstück vor. Möglich wurde beides durch 920.000 Euro Förderung über die Förderrichtlinie Mobiles Management der Bezirksregierung Arnsberg. Für weitere Bausteine steuert das Bundesministerium für Digitales und Verkehr im Rahmen des Aufrufs „Mobil gewinnt“ nun 1,6 Millionen Euro bei.
„Entscheidende Meilensteine sind bereits erreicht“, erläutert Lürbke, „indem in Menden nun die Mobilitätsstation als zentraler Ankerpunkt innerhalb des Gewerbegebietes weiter konzipiert sowie verschiedenste Mikromobilitätsangebote und die digitale Plattform für eben jene Angebote geplant werden. Die Auszeichnung mit dem dritten Stern unterstreicht, wie wichtig ein ganzheitlich gedachtes Engagement mit starken Partnern aus der Region ist. So möchten wir auch zukünftig weiter ein bedarfsgerechtes, smartes und multimodales Angebot entwickeln.“
Denn niemand steigt vom Auto um, wenn es keine passenden alternativen Angebote gibt. Die Stadtwerke und die Märkische Verkehrsgesellschaft MVG wollen Innenstadt, Bahnhöfe und andere zentrale Punkte besser anbinden, damit auch die autofreie Anreise zum Gewerbepark funktioniert. Dort sollen Mitarbeitende perspektivisch auch ein autonom fahrendes Shuttle nutzen können. „Als Mobilitätsanbieter sind wir, die Märkische Verkehrsgesellschaft, unmittelbar mit der Problematik des Nahverkehrs in den ländlichen Regionen vertraut. Wir sind stolz im Rahmen der Projektarbeit das Gewerbegebiet Hämmer an das ÖPNV-Netz anzuschließen zu können und so eine Schnittstelle für ein nahtloses Mobilitätserlebnis der Bürgerinnen und Bürger zu schaffen“, erläutert Geschäftsführer Stefan Janning von der Märkischen Verkehrsgesellschaft die Beteiligung am Projekt und ergänzt: „Durch eine neue Buslinie bieten wir nicht nur ein attraktives Alternativangebot für den Weg bis zum Gewerbegebiet in Menden, sondern auch eine Möglichkeit, dass dem Bewusstseinswandel in der Gesellschaft eine unmittelbare Umstellung des eigenen Mobilitätsverhaltens folgen kann. Deswegen freut es uns sehr, dass unser Projekt in diesem Bereich nun mit dem dritten Stern ausgezeichnet wurde.“
Die Grundlagenforschung für das autonom fahrende Shuttle betreiben die TU Dortmund und die Stadtwerke derzeit in einem weiteren Projekt der REGIONALE 2025. Im Gewerbepark Hämmer haben sie vor allen Dingen im Blick, wie Sicherheit und Akzeptanz bei den Mitarbeitenden gewährleistet werden können. Auch Prof. Dr. Torsten Bertram vom Lehrstuhl für Regelungstechnik freut sich über die Auszeichnung innerhalb der REGIONALE 2025 und erklärt das weitere Vorgehen: „Die Auszeichnung mit dem dritten Stern zeigt, dass unsere Forschungsarbeiten in der mobilen Robotik, zum maschinellen Lernen sowie zur Künstlichen Intelligenz im Projekt ‚Lebenswertes Gewerbegebiet‘ wertvolle Beiträge zur automatisierten und vernetzten Mobilität leisten. Zukünftig möchten wir uns verstärkt Fragestellungen zur wahrgenommenen Sicherheit und somit zur Akzeptanz autonomer Fahrzeuge in konkreten Anwendungsbeispielen widmen, da diese Voraussetzungen für einen nachhaltigen und erfolgreichen Mobilitätsmix sind.“
Das Projekt hat Vorbildcharakter für ganz Südwestfalen. Es zahlt zudem auf das Aktionsfeld „Betriebliche Mobilität“ der Mobilitätsstrategie Südwestfalens ein. Das Mendener Beispiel zeigt, wie Gewerbegebiete besser angebunden werden können, damit auch jene, die kein Auto haben (wollen), zu ihrer Arbeitsstelle kommen. Regelmäßige Treffen mit Partnern wie dem Märkischen Arbeitgeberverband und den Beschäftigten der (künftig) im Gewerbepark ansässigen Unternehmen sollen für ein Verständnis bei den Mitarbeitenden sorgen.
Die REGIONALE 2025 ist ein Strukturprogramm des Landes NRW. Sie wird aus Mitteln der Städtebauförderung des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.