Prinzipien der Kreislaufwirtschaft in der Holzbaubranche etablieren – Projekt erhält dritten Stern in der REGIONALE 2025 – Förderung durch Land NRW und EU
Die Holz- und Forstbranche ist in Südwestfalen ein wichtiger Wirtschaftszweig. Nun wird Südwestfalen zur Modellregion für kreislaufgerechtes Bauen mit Holz. Kreislaufgerechtes Bauen heißt, Werkstoffe und Produkte zu reparieren, wiederzuverwerten oder zu recyclen und so eine möglichst lange Nutzung zu garantieren. Wie diese Prinzipien für das Bauen mit Holz funktionieren können, soll in Südwestfalen in einem Reallabor erprobt werden. Im Prozess der REGIONALE 2025 erhielt das Vorhaben nun den dritten Stern. Es wurde nach Prüfung der Auswahlkriterien vom EFRE-Begutachtungsausschuss zur Förderung empfohlen und erhält voraussichtlich 470.000 Euro aus Mitteln des Landes NRW sowie aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) der EU.
„Von „klein nach groß“ möchten wir praktisch umsetzen und darstellen, wie die Erschließung neuer Wertschöpfungsketten im Holzbau durch eine nachhaltige, ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft gelingt“, sagte Dr. Stefanie Wieland, stellvertretende Vorsitzende des I.D. Holz e.V. in Olsberg. „Unter dem Leitthema ‚Lernen aus dem Bestand für den Neubau‘ soll so der Grundstein für eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Gestaltung der Baubranche gelegt und Südwestfalen zu einer Kompetenz- und Modellregion für das kreislaufgerechte Bauen mit Holz werden.“
Bereits 2019 wurde der Grundstein für das Projekt gelegt und in der Folge in verschiedenen Workshops im Rahmen der REGIONALE 2025 konkretisiert. Inzwischen unterstützen 17 Partnerorganisationen und Multiplikatoren aus Handwerk, Kommunen und Unternehmen das Projekt.
Die Partner:innen arbeiten zusammen, um in Südwestfalen einen ganzheitlichen Ansatz zu entwickeln, wie man die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft auf die Holzbaubranche übertragen kann. Kreislaufgerecht wirtschaften heißt, Werkstoffe und Produkte zu reparieren, wiederzuverwerten oder zu recyclen und so eine möglichst lange Nutzung zu garantieren. Wie diese Prinzipien für das Bauen mit Holz funktionieren können, soll in Südwestfalen in einem Reallabor erprobt werden. Das Motto: Lernen aus dem Bestand für den Neubau. Die Projektverantwortlichen schauen sich eine repräsentative Holzbaukonstruktion (z.B. ein Dachstuhlelement) und die verwendeten Techniken in bestehenden Gebäuden an – sowohl in privaten und öffentlichen Gebäuden wie in Gewerbe- und Industriebauten. Auf dieser Basis wird dann getestet, wie schon in der Planung von Gebäuden eine Wiederverwertung der verbauten Holzteile mitgedacht werden kann.
Aus dem Reallabor wollen die Projektverantwortlichen konkrete Maßnahmen für ein kreislaufgerechtes Bauen mit Holz ableiten und nachhaltig in der gesamten Branche etablieren. Dafür wird die gesamte Wertschöpfungskette von der Wald- und Forstwirtschaft über die Holzverarbeitung bis hin zur Planung und der Baubranche in den Blick genommen. Angesprochen sind Hersteller von Holzbauprodukten, Unternehmen des Holzbaus, Architekten und Fachplaner sowie öffentliche und private Bauentscheider, damit sie künftig kreislauffähig bauen und planen können.
Durch diesen ganzheitlichen Ansatz kann Südwestfalen eine Vorreiterrolle für eine nachhaltige Zukunft der Baubranche übernehmen. Die Innovationen und Lösungen, die im Projekt geschaffen werden, sollen so aufbereitet werden, dass sie auch auf andere Regionen übertragen werden können.
Das Projekt „Kreislaufgerechtes Bauen mit Holz“ der REGIONALE 2025 soll mit 470.000 Euro aus Mitteln des Landes NRW und des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) über den Aufruf „REGIONALE Südwestfalen – Projekte für eine digitale, nachhaltige und authentische Zukunft in Südwestfalen“ gefördert werden.
Hintergrund: Für zukunftsweisende, nachhaltige und innovative Vorhaben in Nordrhein-Westfalen stehen aus dem EFRE/JTF-Programm NRW 2021-2027 EU-Mittel in Höhe von 1,9 Milliarden Euro des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Just Transition Fund (JTF) zur Verfügung. Hinzu kommen eine Ko-Finanzierung des Landes Nordrhein-Westfalen und Eigenanteile der Projekte. Unterstützt werden Vorhaben aus den Themenfeldern Innovation, Nachhaltigkeit, Mittelstandsförderung, Lebensqualität, Mobilität und Strukturwandel in Kohlerückzugsregionen.
Die REGIONALE 2025 ist ein Strukturprogramm des Landes NRW. Sie wird aus Mitteln der Städtebauförderung des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.