Zusammenarbeit von Smarter Demonstrationsfabrik Siegen und Uni Siegen – Unterstützung durch Unternehmen
Passen die starke Industrie in Südwestfalen und Kreislaufwirtschaft zusammen? Unbedingt, findet die SDFS Smarte Demonstrationsfabrik Siegen GmbH mit Sitz am Campus Buschhütten in Kreuztal. Möglich machen soll es das Projekt „Green Factory“, für das sieben Lehrstühle und Institute der Uni Siegen sowie zahlreiche Unternehmen zusammenarbeiten wollen. Sie möchten zeigen, wie Industriegebäude nachhaltig ertüchtigt und kreislaufgerechte Produktion mit Metallen und Kunststoffen funktionieren kann. Das umfangreiche Projekt ist ambitioniert, wurde in der jüngsten Gremienrunde der REGIONALE 2025 vom zuständigen Ausschuss mit dem ersten Stern ausgezeichnet – und könnte ein Vorzeigeprojekt der REGIONALE werden.
„Ich freue mich sehr, dass wir mit unserem Vorhaben „Green Factory“ einen Ansatz entwickeln, der sowohl die Anforderungen an Nachhaltigkeit sowie an die Wettbewerbsfähigkeit der produzierenden Wirtschaft adressiert. Unser Ziel ist die Schaffung eines Leuchtturmprojekts für nachhaltige und kreislauffähige Produktionsprozesse für die Industrieregion Südwestfalen“, sagte Prof. Dr.-Ing. Peter Burggräf von der Universität Siegen. „Es soll gezeigt werden, dass die Transformation hin zu klimafreundlicher Produktion nicht nur möglich, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist.“
Entstehen könnte die „Green Factory“ auf dem Gelände der Firma Achenbach Buschhütten GmbH & Co. KG in Kreuztal, unmittelbar neben dem Wissenstransfer- und Innovationsknotenpunkt „Campus Buschhütten“. Dafür würde eine historische sanierungsbedürftige Fabrikhalle ertüchtigt und eine ganz besondere Produktion aufgebaut, die Metall- und Kunststoff kreislauffähig verarbeitet.
„Unser Ansatz, bestehende Gebäudestrukturen nachhaltig zu revitalisieren und Produktionsprozesse kreislauforientiert zu gestalten, zeigt, welches Potential die Industrie in Südwestfalen besitzt. Durch die enge Zusammenarbeit unserer Konsortialpartner vereinen wir technologisches Know-how mit ökologischer Verantwortung und schaffen eine Referenz für die industrielle Transformation hin zu ‚Net Zero‘“, betonte Prof. Dr. Burggräf.
Nachhaltige Industriegebäude – Kreislaufgerechte Produktion
Im Kern der Green Factory soll es um zwei Schlüsselelemente gehen: „Cyber Sustainable Building“ und „Green Manufacturing“. Zum einen soll erfasst und aufgearbeitet werden, wie alte Industriegebäude nachhaltig und emissionsarm aufgewertet werden können und am Gebäude und Gelände die Biodiversität gesteigert werden kann. Münden sollen die Erkenntnisse in einer Art Leitfaden zur nachhaltigen Ertüchtigung von Industriegebäuden.
Das Element „Green Manufacturing“ betrachtet die verschiedenen Facetten und Herausforderungen in der Produktion. In einem kreislauffähigen Produktionsbetrieb soll gezeigt werden, wie erstens möglichst wenig Produktionsabfälle entstehen und zweitens diese Produktionsabfälle aus Metall und Kunststoff in der Produktion genutzt werden können, wo nachwachsende Rohstoffe wie Holz eingesetzt und modernste Technologie für die Reparatur von Bauteilen genutzt werden können.
Die Ergebnisse beider Schlüsselelemente sollen in einem Transferhub aufbereitet werden, damit sie auch andere Unternehmen in Südwestfalen für sich nutzen können. In der Auszeichnung mit dem ersten Stern sieht Prof. Dr. Burggräf eine Bestätigung für die Relevanz und Innovationskraft der Idee. „Für uns und das gesamte Konsortium ist die Anerkennung ein Ansporn, weiter konsequent auf eine sichere Zukunft hinzuarbeiten und noch mehr Unternehmen für eine nachhaltige Transformation zu gewinnen.“ Neben der Uni Siegen haben bereits zahlreiche Unternehmen Interesse an der „Green Factory“ bekundet. In den kommenden Wochen und Monaten wollen die Projektverantwortlichen weitere Partner aus Industrie, Wissenschaft und Politik für das Vorhaben gewinnen und auch Förderinstitutionen vom nachhaltigen Beitrag des Projekts überzeugen. „Wir hoffen, durch dieses Engagement die nötige Unterstützung zu erhalten, um die ‚Green Factory‘ bald in die Realität umsetzen zu können.“