Projekt „L(i)ebenswert Lennestadt“ erhält dritten Stern – Förderung durch NRW-Bauministerium
Leerstände mit neuem Leben füllen und Immobilien passgenau vermitteln: Das wird in Lennestadt ab sofort um einiges einfacher. Die Kommune arbeitet im Rahmen der REGIONALE 2025 seit einiger Zeit an einer eigenen Immobilien-Plattform – niedrigschwellig zu bedienen und genau angepasst an die Bedürfnisse der Bürger:innen von Lennestadt. Nun hat es in der REGIONALE 2025 den dritten Stern erhalten und ist vor wenigen Tagen an den Start gegangen.
Wie viele Kommunen im ländlichen Raum hat auch Lennestadt mit steigenden Leerständen in den Ortszentren zu kämpfen. „Wir haben uns gefragt, welche Möglichkeit wir haben, diesem Trend entgegenzuwirken und unsere Immobilien im Bestand besser zu nutzen und weiterzuentwickeln. Und so kam die Idee: Wir schaffen eine Dating-Plattform für Immobilien und Flächen, für den Wohnbereich und für den gewerblichen Bereich. Das heißt, wir bringen so diejenigen, die etwas anbieten wollen und die Suchenden auf eine niederschwellige Art und Weise zusammen“, fasste Bürgermeister Tobias Puspas die Projektidee zusammen. Die Aufgabe der Stadt Lennestadt bei diesem Vorhaben sei von Anfang an simpel: Menschen miteinander in Verbindung bringen.
Portal funktioniert für Gewerbe und Privatpersonen
Aus der Idee entwickelte sich im Rahmen der REGIONALE 2025 das Portal „L(i)ebenswert Lennestadt“. Seit Ende November ist die Plattform nun online und kann von den Bürger:innen und Gewerbetreibenden der Stadt genutzt werden. Wie das Prinzip des Portals funktioniert, erklärte Simone Tesche-Klenz, die Leiterin des Stadtmarketings in Lennestadt: „Wenn zum Beispiel ein Gastronom für sein Café ein Ladenlokal sucht, geht er einfach auf ‚L(i)ebenswert Lennestadt‘, gibt seine Suchkriterien in eine Maske ein und daraufhin werden ihm sofort passende Angebote angezeigt, die er mithilfe einer Wisch- bzw. Swipe-Funktion auswählen kann. Am Ende ist im Idealfall ein ‚Match‘ zwischen Anbieter und Suchendem vorhanden.“
Was für Gewerbetreibende funktioniert, gilt natürlich auch für Privatpersonen, die neuen Wohnraum suchen. Hier könne es im Idealfall sogar zu einem Wohnraumwechsel kommen, erklärte Louisa Funke von der Wirtschaftsförderung in Lennestadt: „Wenn sich zum Beispiel eine junge Familie entscheidet, dass sie mehr Wohnraum benötigt und zeitgleich ältere Personen sich verkleinern möchten, dann können diese zukünftig auf ‚L(i)ebenswert Lennestadt‘ zusammenfinden.“
Mehrwerte für Stadtplanung und die Region
Die Stadtverwaltung erhofft sich von der neuen Plattform aber nicht nur eine gezieltere Vermittlung von Leerständen, sondern sieht auch klare Vorteile für die Stadtplanung. Man könne beispielsweise schauen, welcher Ortsteil gerade besonders hoch im Kurs liege oder welcher Wohnraum beziehungsweise welche Arten von Gewerbe besonders gefragt seien, so Funke. Mit diesen Daten könne die Stadtplanung dann noch zielgerichteter arbeiten und die Entwicklung der Kommune vorantreiben.
Ein weiterer Vorteil des Portals: Das Prinzip „L(i)ebenswert Lennestadt“ funktioniert nicht nur in Lennestadt, sondern kann auch relativ einfach auf andere Kommunen übertragen werden. So kann die Idee aus Lennestadt der gesamten Region Südwestfalen zugutekommen.
Die Kosten für die Entwicklung des Portals werden vom NRW-Ministerium für Heimat, Bauen, Kommunales und Digitalisierung im „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren“ mit 17.200 Euro gefördert. Die Stadt Lennestadt stemmt den Eigenanteil 4.300 Euro. Darüber hinaus trägt die Kommune die Kosten für Wartung und Support – zunächst für zwei Jahre – sowie für die Öffentlichkeitsarbeit in Höhe von zusammen 15.556 Euro.
Die REGIONALE 2025 ist ein Strukturprogramm des Landes NRW. Sie wird aus Mitteln der Städtebauförderung des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.