Dritter Stern für Projekt „Grenzenlos – Touristische Infrastruktur nachhaltig managen“ – Förderung sicher – Zusammenarbeit mit Bergischem Land – „Blaupause“ für andere Regionen – Förderung über 1 Million Euro
In den vergangenen Jahrzehnten sind die Outdoor-Regionen Sauerland und Siegen-Wittgenstein gewachsen: Mehr Rad- und Wanderwege, mehr Rastplätze, mehr Beschilderungen. Für die vielen Verantwortlichen ist es daher immer schwieriger geworden, die Qualität dieser Infrastruktur instand zu halten und sie weiterzuentwickeln. Die Lösung? Ein einheitliches, digitales Managementsystem, das alle immer nutzen können. Das zuständige Gremium der REGIONALE 2025 zeichnete das Projekt „Grenzenlos – Touristische Infrastruktur nachhaltig managen“ mit dem dritten Stern aus. Die Förderung über Landes- und EU-Mittel steht. 2024 geht das Projekt an den Start – und könnte Vorbild für andere Regionen werden.
„‚Grenzenlos‘ wird uns massiv helfen“, freute sich Dr. Jürgen Fischbach, Geschäftsführer des Sauerland-Tourismus über den dritten Stern in der REGIONALE 2025. „Uns“ ist in dem Fall die gesamte Region Südwestfalen und das Bergische. Denn die Tourismus-Organisationen Sauerland und Siegen-Wittgenstein, der Naturpark Sauerland Rothaargebirge und der Sauerländische Gebirgsverein arbeiten bei „Grenzenlos“ mit dem Naturpark und der Naturarena Bergisches Land zusammen. Schließlich verbinden viele Wander- und Radwege beide Regionen. Gemeinsam wollen die Verantwortlichen ein einheitliches, digitales Managementsystem entwickeln. Mit diesem sollen dann alle Menschen und Organisationen arbeiten, die für die Infrastruktur zuständig sind: Naturparke, Vereine, Verbände, Kommunen, Haupt- und Ehrenamt.
System soll auch helfen, neue touristische Produkte zu planen
Das System ermöglicht es künftig allen Mitarbeitenden auch mobil und unterwegs Daten zu pflegen. Dies sei notwendig, erklärt Georg Schmitz, stellvertretender Geschäftsführer des Naturparks Sauerland Rothaargebirge am Beispiel einer Rast-Bank. Zwar könnten Tourist:innen bereits jetzt über einen Mängelmelder defekte Bänke melden, dann ende aber oft die Informationskette: „Wer hat die Bank dort aufgestellt? Wann? Wer wartet sie? Das können wir mit solch einem Managementsystem ohne Reibungsverluste schnell klären und dann auch entsprechend handeln“, erläutert Schmitz und spricht bei dem REGIONALE-2025-Projekt von einer „Blaupause“. „Das Projekt heißt ja auch ‚Grenzenlos‘, weil wir über die Grenzen hinaus ein System entwickeln, was für andere Regionen Vorbild sein kann.“
In den kommenden Monaten werden die Projektverantwortlichen alle Anforderungen an das digitale System festlegen und einen Dienstleister für die technische Umsetzung suchen. Ist das System einmal entwickelt, werden alle Mitarbeitenden der Projektbeteiligten darauf geschult. Das System ermögliche aber noch viel mehr, sagt Dr. Jürgen Fischbach. „Wenn wir künftig vorhaben, eine Wander- oder eine Radroute zu planen, können wir im System direkt gucken, wo relevante Infrastruktur vorhanden ist wie Wanderparkplätze oder ÖPNV-Anschlüsse. Das wird uns das System in Zukunft liefern.“
Das Projekt „Grenzenlos – Touristische Infrastruktur nachhaltig managen“ konnte sich im Förderaufruf „Erlebnis.NRW“ des Landes Nordrhein-Westfalen durchsetzen und wird mit rund 1,073 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie Landesmitteln des NRW-Wirtschaftsministeriums (MWIKE) bzw. des NRW-Umweltministeriums (MUNV) unterstützt. Weitere 119.000 Euro steuern die sechs Partner als Eigenmittel hinzu.