Quelle: Wald und Holz NRW / PK-Media Consulting
Mario Ziogas
Projektmanager im REGIONALE-Team
Tel.: 0151 / 27728007
E-Mail: m.ziogas@suedwestfalen.com
Martin Schwarz
Informations- und Demonstrationszentrum Holz e.V. (I.D. HOLZ e.V.)
Tel: 02962 / 802 996 0
E-Mail: martin.schwarz@id-holz-nrw.de
Südwestfalen wird Modellregion für kreislaufgerechtes „Bauen mit Holz“
Ein immer größer werdendes Netzwerk rund um den Informations- und Demonstrationszentrums Holz e.V. in Olsberg möchte das Wissen und die Kompetenz in der Region für kreislaufgerechtes Bauen nutzen – in Industrie- und Gewerbe ebenso wie bei öffentlichen privaten Bauten. Das Projekt bildet einen wichtigen Baustein im Bestreben Südwestfalens, über sich ergänzende Vorhaben nachhaltiges und ressourcenschonendes Bauen in der Region zu verankern.
Die Forst- und Holzwirtschaft ist eine der Kernbranchen der Region. In Südwestfalen wird die komplette Wertschöpfungskette abgedeckt – von der nachhaltigen Forstwirtschaft über die Be- und Verarbeitung hin zum fertigen Produkt. In Olsberg besteht bereits ein landesweit bedeutsamer Knotenpunkt aller Akteur:innen der Holz- und Forstwirtschaft. Hier ist das Zentrum HOLZ mit seinem Informations- und Demonstrationszentrum angesiedelt und auch die neue Cluster-Initiative des Landes NRW proHolz.NRW. Dieses Know-how will die Region nutzen, weil klimagerechtes Bauen zum Erreichen der Klimaziele unabdingbar ist.
Nun wird Südwestfalen zur Modellregion für kreislaufgerechtes Bauen mit Holz. Kreislaufgerechtes Bauen heißt, Werkstoffe und Produkte zu reparieren, wiederzuverwerten oder zu recyclen und so eine möglichst lange Nutzung zu garantieren. Wie diese Prinzipien für das Bauen mit Holz funktionieren können, soll in Südwestfalen in einem Reallabor erprobt werden.
Von ‚klein nach groß‘ möchten wir praktisch umsetzen und darstellen, wie die Erschließung neuer Wertschöpfungsketten im Holzbau durch eine nachhaltige, ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft gelingt.Unter dem Leitthema ‚Lernen aus dem Bestand für den Neubau‘ soll so der Grundstein für eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Gestaltung der Baubranche gelegt und Südwestfalen zu einer Kompetenz- und Modellregion für das kreislaufgerechte Bauen mit Holz werden.
Dr. Stefanie Wieland, stellvertretende Vorsitzende des I.D. Holz e.V. in Olsberg
Bereits 2019 wurde der Grundstein für das Projekt gelegt und in der Folge in verschiedenen Workshops im Rahmen der REGIONALE 2025 konkretisiert. Inzwischen unterstützen 17 Partnerorganisationen und Multiplikatoren aus Handwerk, Kommunen und Unternehmen das Projekt.
Die Partner:innen arbeiten zusammen, um in Südwestfalen einen ganzheitlichen Ansatz zu entwickeln, wie man die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft auf die Holzbaubranche übertragen kann. Kreislaufgerecht wirtschaften heißt, Werkstoffe und Produkte zu reparieren, wiederzuverwerten oder zu recyclen und so eine möglichst lange Nutzung zu garantieren. Wie diese Prinzipien für das Bauen mit Holz funktionieren können, soll in Südwestfalen in einem Reallabor erprobt werden. Das Motto: Lernen aus dem Bestand für den Neubau. Die Projektverantwortlichen schauen sich eine repräsentative Holzbaukonstruktion (z.B. ein Dachstuhlelement) und die verwendeten Techniken in bestehenden Gebäuden an – sowohl in privaten und öffentlichen Gebäuden wie in Gewerbe- und Industriebauten. Auf dieser Basis wird dann getestet, wie schon in der Planung von Gebäuden eine Wiederverwertung der verbauten Holzteile mitgedacht werden kann.
Aus dem Reallabor wollen die Projektverantwortlichen konkrete Maßnahmen für ein kreislaufgerechtes Bauen mit Holz ableiten und nachhaltig in der gesamten Branche etablieren. Dafür wird die gesamte Wertschöpfungskette von der Wald- und Forstwirtschaft über die Holzverarbeitung bis hin zur Planung und der Baubranche in den Blick genommen. Angesprochen sind Hersteller von Holzbauprodukten, Unternehmen des Holzbaus, Architekten und Fachplaner sowie öffentliche und private Bauentscheider, damit sie künftig kreislauffähig bauen und planen können.
Durch diesen ganzheitlichen Ansatz kann Südwestfalen eine Vorreiterrolle für eine nachhaltige Zukunft der Baubranche übernehmen. Die Innovationen und Lösungen, die im Projekt geschaffen werden, sollen so aufbereitet werden, dass sie auch auf andere Regionen übertragen werden können.
Eine enge Verknüpfung besteht zu einem weiteren Projekt der REGIONALE 2025: dem „Haus der Baukultur“. In dem Vorhaben geht es darum, über den Werkstoff Holz hinaus, nachhaltiges Bauen mit für die Region typischen Materialen – auch wiederverwertbare Materialien im Sinne der Kreislaufwirtschaft – zu verstärken. Beide Vorhaben sind eng verzahnt. Das „Haus der Baukultur“ steht derzeit bei zwei Sternen.
Das Projekt „Kreislaufgerechtes Bauen mit Holz“ wiederum hat den dritten Stern in der REGIONALE 2025 erhalten. Es soll mit 470.000 Euro aus Mitteln des Landes NRW und des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) über den Aufruf „REGIONALE Südwestfalen – Projekte für eine digitale, nachhaltige und authentische Zukunft in Südwestfalen“ gefördert werden.
Hintergrund: Für zukunftsweisende, nachhaltige und innovative Vorhaben in Nordrhein-Westfalen stehen aus dem EFRE/JTF-Programm NRW 2021-2027 EU-Mittel in Höhe von 1,9 Milliarden Euro des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Just Transition Fund (JTF) zur Verfügung. Hinzu kommen eine Ko-Finanzierung des Landes Nordrhein-Westfalen und Eigenanteile der Projekte. Unterstützt werden Vorhaben aus den Themenfeldern Innovation, Nachhaltigkeit, Mittelstandsförderung, Lebensqualität, Mobilität und Strukturwandel in Kohlerückzugsregionen.