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Startschuss für zwei Projekte aus Kultur- und Ehrenamt – acht weitere Vorhaben ausgezeichnet

4. Mai 2023

„Wanderspace“ und „Zukunft Ehrenamt sichern“ erhalten 3. Stern – Projekte aus allen fünf Kreisen vertreten

Südwestfalen. 04. Mai 2023

Zwei weitere Projekte der REGIONALE 2025 können starten: Das Kulturprojekt „Wanderspace“ der Universität Siegen und das Ehrenamtsprojekt des Sauerländischen Gebirgsvereins haben in der zuständigen Ausschusssitzung den dritten Stern erhalten. Darüber hinaus zeichnete der Ausschuss acht weitere Vorhaben aus, in denen sich Projektverantwortliche aus Südwestfalen unter anderem um nachhaltige Mobilität, digitale Hilfe für Auszubildende, smarte Naturparke und neue Quartiere in den Städten kümmern.

Aus nahezu jedem Themenkorridor der REGIONALE 2025 sind in dieser Runde Projekte dabei gewesen. Das Projekt ‚Klimacampus Südwestfalen‘ beispielsweise gibt Antworten auf ganz aktuelle Zukunftsfragen und belegt auch die Dynamik des REGIONALE-Prozesses“, sagte Siegen-Wittgensteins Landrat Andreas Müller, derzeit Vorsitzender des REGIONALE-2025-Ausschusses. Neben Landrat Müller sitzen unter anderem auch die weiteren Kreisspitzen Südwestfalens sowie Vertreter:innen der Bezirksregierung Arnsberg und aus den Ministerien des Landes NRW im Ausschuss.

Zehn Projekte zeichneten sie aus. Vier mit dem ersten Stern, vier mit dem zweiten Stern – und eben zwei Projekte, die sich über den dritten Stern und das „Go“ aus Südwestfalen für ihr Vorhaben freuen. Die Förderung steht.

Mehr kulturelle Teilhabe für die Bürger:innen, mehr Vernetzung der Kulturschaffenden mit Institutionen und Vereinen und neue Impulse für die Region: Das sind Kernanliegen der Universität Siegen im Projekt „Wanderspace“. Es besteht aus mehreren Bausteinen: einer „wandernden“ Skulptur als beweglichem Kommunikationsrahmen, Residenzen für Künstler:innen, die für mehrere Monate in die Region kommen und Angebote kreieren, Pop-up-Aktionen sowie der Vernetzung der Akteur:innen. Das Projekt „Wanderspace“ wird von der LWL-Kulturstiftung mit 190.000 Euro gefördert. Zusätzliche Unterstützung stammt aus dem Projekt „FUSION“ der Universität Siegen. Denn „Wanderspace“ wurde ausgewählt als Reallabor im Rahmen des Förderprogramms Innovative Hochschule.

Vielen Vereinen und Vorständen mangelt es an Nachwuchs und neuen Mitstreitenden. Der Sauerländische Gebirgsverein und der Westfälische Heimatbund wollen mit weiteren Partnern diesem Trend entgegensteuern und Vereine aktiv unterstützen. Der erste Teil des Vorhabens wurde bereits gefördert. Dabei wurden in Umfragen unter Ehrenamtlichen und Vereinsmitgliedern sowie in anschließenden Workshops die größten Probleme, Kernziele und Maßnahmenpakete herausgearbeitet. Nun, im zweiten Projektteil, erhalten verschiedene Vorstände, Abteilungen und Vereine konkrete Unterstützung. Sie werden anderthalb Jahre begleitet und betreut bei der Durchführung verschiedener Maßnahmen. Was funktioniert, was funktioniert nicht? Die Ergebnisse sollen allen Vereinen in Westfalen zugänglich gemacht werden. Die NRW-Stiftung fördert das Projekt mit 100.000 Euro.

Gruppenbild mit dem Wanderspace-Team aus Alexandra Jaeckel, Samuel Treindl, Prof.in Johanna Schwarz, Thorsten Schneider, Charlotte Figulla und Nina Spiller.
Möchte mit dem Projekt für mehr kulturelle Teilhabe, mehr Vernetzung und neue Impulse für die Region sorgen: Das Team von WANDERSPACE: (v.l.n.r.) Alexandra Jaeckel, Samuel Treindl, Prof.in Johanna Schwarz, Thorsten Schneider, Charlotte Figulla und Nina Spiller. (Foto: Uni Siegen)

In vier weitere Vorhaben haben die Projektverantwortlichen emsig an ihren Projekten gearbeitet, Konzepte ausgearbeitet und neue Mitstreitende für ihre Vorhaben gefunden. Sie erhielten vom Ausschuss der REGIONALE 2025 den zweiten Stern.

Wie bei der Stadtentwicklung ein Rädchen ins andere greifen kann, zeigt die Stadt Iserlohn. Die Stadt kümmert sich in einem umfangreichen Stadtentwicklungsprozess, das den Rahmen für das Iserlohner REGIONALE-Projekt und auch das Smart-Cities-Modell-Vorhaben bildet, um die nachhaltige und zukunftsgerechte Umgestaltung der gesamten Innenstadt. Im Zuge von REGIONALE und Smart Cities entsteht ein Wissenscampus mit Verbindung zum Schillerplatz-Areal, das komplett erneuert wird – und auch der Raum dazwischen wird aufgewertet. Neues Wohnen, Arbeiten, (Er)Leben und Lernen in digitalen Zeiten trifft auf nachhaltiges Bauen und Fortbewegen.

In einer zunehmend digitalen Welt ist die zeitgemäße Ausbildung von Fachkräften eine echte Herausforderung. Die Inhalte der Industrie 4.0, also der digitalen industriellen Produktion, sind für den starken Wirtschaftsstandort Südwestfalen von großer Bedeutung. Sie müssen von aus- und weiterbildenden Lehrkräften an zukünftige Fachkräfte vermittelt werden. Das ist für beide eine große Herausforderung. Deshalb sollen im Projekt des Hochsauerlandkreises Auszubildende, Lehrkräfte und Ausbildende im Umgang mit digitalen Instrumenten geschult werden. Die drei Berufskollegs in Arnsberg-Neheim, Olsberg und Meschede arbeiten in dem Vorhaben eng zusammen. Sie sollen modern ausgestattet werden und dann arbeitsteilig die Vermittlung digitaler Fertigungsprozesse übernehmen. Über ein Projektbüro und die Fachhochschule Südwestfalen sollen die Erkenntnisse gesammelt, aufbereitet und der gesamten Region zur Verfügung gestellt werden.

Gruppenbild mit Menschen aus Politik und Wirtschaft aus dem Sauerland
Beim Werkstattgespräch haben sich Vertreter:innen von Ausbildungs- und Industrietrieben zum Digitalen Berufsbildungsnetzwerk Sauerland ausgetauscht. (Foto: Hochsauerlandkreis)

2. Stern: „Solid2“ (Südwestfalen)

Die Fachhochschule Südwestfalen möchte gemeinsam mit regionalen, mittelständischen Unternehmen Blockchain-Technologien erproben und Chancen und Risiken des Einsatzes herausarbeiten. Dabei sollen anwendbare Prototypen entstehen, die kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) im Arbeitsalltag unterstützen. Da das Interesse an einem ersten Blockchain-Projekt der REGIONALE 2025 in der Region so enorm war, entstand dann die Idee, diesen Ansatz mit „Solid2“ viel breiter zu denken. Aus verschiedensten Branchen haben sich nun elf Unternehmen gefunden, die gemeinsam mit der FH Südwestfalen und der Hochschule Ruhr West Blockchain-Prototypen entwickeln und anschließend in der Breite geben. Das Projekt konzentriert sich auf vier Projektbausteine: „Rückverfolgbarkeit“, „Produktstatusüberwachung“, „Kreislaufwirtschaft“ und „Geschäftsprozessoptimierung“. In jedem Bereich zeigen die Verantwortlichen auf, wie Blockchain-Technologien angewendet werden können, um gezielt Probleme zu lösen – und zwar anhand konkreter Fälle aus den beteiligten Unternehmen.

2. Stern: „Smart Wood“ (Kreis Soest)

Klimawandel und Borkenkäfer verändern die Landschaft und machen auch vor dem Arnsberger Wald keinen Halt. Trotzdem bleibt der Naturpark gefragte Anlaufstation für Tourist:innen und Einheimische, die Erholung suchen. Besucher:innen müssen gelenkt, neue Angebote geschaffen werden. Der Kreis Soest möchte mit seinem Projekt „Smart Wood“ eine digitale Lösung entwickeln, die alle Herausforderungen aufgreift und den Naturpark obendrein neu positioniert. Bequem, intuitiv und digital sollen Besuchende des Naturparks auf ihre Interessen zugeschnittene Angebote erhalten – und im Naturpark neue Angebote entstehen. Der Kreis Soest plant den Waldumbau und das Wissen rund um Flora und Fauna neu erlebbar zu machen – mit Hilfe von Augmented Reality, also einer Technologie, die die Realität mit digitalen Inhalten erweitert. Die „Visualisierungen“ sollen helfen, den „Wald im Wandel“, seine Funktion, die Auswirkungen des Klimawandels und viele weitere Aspekte besser zu verstehen.

Frisch dabei im REGIONALE-Prozess sind vier Ideen. Sie erhielten den ersten Stern für eine herausragende Idee.

1. Stern: „BiggeCampus“ (Attendorn)

An prominenter Stelle plant die Stadt Attendorn im Rahmen eines Konversionsprojekts ein neues und multifunktionales Quartier zu errichten. Die ehemaligen „Hallen am Wassertor“ sollen zu einem Zukunftscampus umgebaut werden. Auf über 26.000 Quadratmetern könnte ein weit in die Region hinaus strahlender Ort für Innovationen, Lernen und Begegnung entstehen. Mit „Bigge Campus“ möchte die Stadt den Wirtschaftsstandort stärken, insbesondere im Bereich der Aus- und Weiterbildung und der praxisnahen Forschung. Das neue Quartier soll gemeinschaftlich von der lokalen und regionalen Wirtschaft, der Wissenschaft (Uni und FH) und der öffentlichen Hand entwickelt werden – und auch die Bürger:innen sind bei der Entwicklung des Vorhabens eng eingeplant.

Die Hösch-Hallen in Attendorn aus der Vogelperspektive mit der Stadt im Hintergrund
Die ehemaligen „Hallen am Wassertor“ sollen zu einem Zukunftscampus umgebaut werden. Auf über 26.000 Quadratmetern könnte ein Ort für Innovationen, Lernen und Begegnung entstehen. (Foto: PBS Flight Simulation Sundern)

Die Universität Siegen zieht Stück für Stück in die Innenstadt und konzentriert sich perspektivisch auf zwei Standorte. Eine mobile Herausforderung für die 20.000 Beschäftigten und Studierenden. Daher arbeitet die Universität Siegen in der REGIONALE 2025 an „MApp.US“. Die entstehenden Pendlerströme zwischen und zu den Standorten sollen durch die Kombination verschiedener Mobilitätsformen nachhaltig gesteuert und dabei Lärm und CO2 reduziert werden. Eine App soll das Zusammenspiel der Angebote übersichtlich darstellen und Optionen in Echtzeit anzeigen.

Südwestfalen will Vorreiter werden beim Thema klimagerechtes Bauen und soll einen eigenen Klimacampus bekommen. Dahinter steckt die Idee der Handwerkskammer Südwestfalen, Auszubildenden berufsbildübergreifend zu vermitteln, wie Gebäude CO2-neutral gebaut und betrieben werden können. Im Fokus steht die Aus- und Fortbildung im Bereich Gebäudetechnik. Forschung, Industrie und Handwerk sollen am Klimacampus zusammenkommen und eine langfristige zentrale Anlaufstelle für das Thema Klimaanpassung und Klimaschutz im Bereich Gebäudetechnik in Südwestfalen entstehen.

Das Gelände des bbz Arnsberg, wo in Zukunft auf einem großen Grünstreifen der Klimacampus entstehen soll.
Südwestfalen will Vorreiter werden beim Thema klimagerechtes Bauen und soll einen eigenen Klimacampus bekommen. Im Fokus des Projektes steht die Aus- und Fortbildung im Bereich Gebäudetechnik. (Foto: Boris Golz, Handwerkskammer Südwestfalen)

Im Projekt „Regio-bO+“ sollen Unternehmen, Schulen, Schüler:innen und die Universität Siegen zusammenarbeiten und dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Das Ziel des REGIONALE-2025-Projekts: Schüler:innen mehr Praxiserfahrungen ermöglichen, in dem sie über einen längeren Zeitraum an authentischen digitalen Problemen aus Unternehmen der Region arbeiten. Gleichzeitig sollen Lehrkräfte unterstützt werden, im Regelunterricht sinnvoll mehr Elemente der Berufsorientierung einzubauen. die berufliche Orientierung erleichtern und Lehrkräften mehr praxisbezogenen Unterricht ermöglichen.

Betreut werden die Projektverantwortlichen von der Südwestfalen Agentur GmbH. Sie koordiniert und betreut die REGIONALE 2025 in der Region. „Auch an den Beispielen in dieser Gremien-Runde zeigt sich wieder, dass Vorhaben zwar zunächst lokal entwickelt werden, die Projektverantwortlichen aber beschäftigen sich mit Herausforderungen, die viele Menschen und Organisationen in Südwestfalen umtreiben. Sie wollen ihre Arbeit und Erfahrungen aufarbeiten und dann mit der Region teilen, so dass auch andere von den Ideen und Ansätzen lernen können – auch das macht REGIONALE 2025 aus“, sagten Dr. Stephanie Arens und Hubertus Winterberg von der Südwestfalen Agentur GmbH.

Einen Überblick über alle bislang ausgezeichneten Projekte finden Interessierte hier.

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2. Stern für ``Smart Wood``

Der Kreis Soest möchte mit seinem Projekt „Smart Wood“ digitale Lösungen entwickeln, die aktuelle Herausforderungen wie Klimawandel und Waldumbau aufgreifen und den Naturpark neu positionieren. (Foto: Daniel Schröder)

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1. Stern für ``Klimacampus Südwestfalen``

Südwestfalen will Vorreiter werden beim Thema klimagerechtes Bauen und soll einen eigenen Klimacampus bekommen. Im Fokus des Projektes steht die Aus- und Fortbildung im Bereich Gebäudetechnik. (Foto: Boris Golz, Handwerkskammer Südwestfalen)
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3. Stern für ``Wanderspace``

Möchte mit dem Projekt für mehr kulturelle Teilhabe, mehr Vernetzung und neue Impulse für die Region sorgen: Das Team von WANDERSPACE: (v.l.n.r.) Alexandra Jaeckel, Samuel Treindl, Prof.in Johanna Schwarz, Thorsten Schneider, Charlotte Figulla und Nina Spiller. (Foto: Uni Siegen)
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Pressemitteilung

Zehn Projekte ausgezeichnet

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